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Geschichte

 

 

 

Bauwerke sind seit jeher ein Zuhause für Menschen, aber auch Bühnen des gemeinschaftlichen Lebens, die Aufmerksamkeit auf sich zogen und nicht nur die jeweilige Generation der Erbauer beeindruckten, sondern zu steinernen Zeugen der Geschichte wurden.

Begleiten Sie uns auf eine kurze Reise durch die Geschichte der Immobilienwirtschaft. Lernen Sie besondere Meilensteine in der Architektur in Bayern kennen und verfolgen Sie, wie sich die Bautechnik entwickelt hat.

 

Entwurf zur Umgestaltung des Kemptener Rathauses von Ludwig von Kramer, um 1873.

Rathaus-Kempten-Ludwig-von-Kramer

Geschichte der Immobilienwirtschaft

Muenchen-1889Die Immobilienwirtschaft als eigenständiger Wirtschaftszweig ist im 19. Jahrhundert als Folge der Industriellen Revolution entstanden. Die Städte, die bisher von Mauern umgeben waren und ein Zentrum für den Handel darstellten, veränderten sich grundlegend. Durch die einsetzende Landflucht kam es zu einem starken Wachstum der Städte und einem infrastrukturellen Ausbau.

Bild links: Blick über München 1889, Otto v. Ruppert.

Neben neuen Ansätzen in Kunst und Wissenschaft war aber auch eine Verelendung der Wohnverhältnisse breiter Bevölkerungsschichten zu beobachten, welche durch die vielen Mietskasernen zum Ausdruck kam.Muenchen-Fischmarkt

Die Entwicklung von Wohnraum war damals privatwirtschaftlich durch Terraingesellschaften organisiert, die jedoch dem anhaltenden Wachstum der Bevölkerung nicht standhalten konnten.

Am Ende des 19. Jahrhunderts konnten durch Reformen, wie baupolizeiliche Vorschriften, Erbbaurecht und Baugenossenschaften, Verbesserungen der Wohnsituation erreicht werden.

Der erste Weltkrieg beendete die Aufbauleistung des beginnenden 20. Jahrhunderts und führte zu Not und Elend. Dies hatte Auswirkungen auf die Bauweise der Nachkriegszeit, die durch Nüchternheit geprägt war. Viele im vorigen Jahrhundert errichtete Gebäude wurden dann im zweiten Weltkrieg zerstört.

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war durch den Wiederaufbau geprägt, der staatlich gefördert wurde. Eine rege Bautätigkeit war eine Erscheinung des Wirtschaftswunders im westlichen Teil Deutschlands. In der DDR war die Bautätigkeit staatlicher Steuerung unterworfen, die im Endeffekt bei weitem nicht das West-Niveau erreichte und zu einem Verfall der Innenstädte führte.

Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 sollte durch Fördermaßnahmen wie „Sonderabschreibungen“ der Unterschied in der Entwicklung ausgeglichen werden. Auf dem Gebiet des Immobilienrechts waren umfangreiche Anpassungen des DDR-Rechts an das westdeutsche Rechtsystem erforderlich. Die vielfältigen Maßnahmen konnten aber die Abwanderung vieler Menschen aus den neuen Bundesländern in den Westen nicht verhindern. Eine Folge dieser Entwicklung war ein strukturelles West-Ostgefälle in ökonomischer Hinsicht.

Bild rechts: Der Fischmarkt bei der Heilig-Geist-Kirche um 1880.

 

Globalisierung Muenchen WeltstadtDie Immobilienmarktentwicklung der Gegenwart und Zukunft ist besonders durch die demographische Entwicklung und Einflüsse der Globalisierung der Märkte geprägt, die zugleich Chance und Herausforderung darstellen.1

 

 

 

 

 

Meilensteine der Archiktektur

 

Augsburger Perlachturm

Augsburg Innenstadt, Perlachturm mit RathausIm 10. Jahrhundert wurde der Perlachturm in Augsburg als Wachturm erbaut. Neben der frühzeitigen Sichtung von herannahenden Feinden diente er der Erkennung von Bränden in der Stadt. Die dahinter liegende Kirche Sankt Peter am Perlach wurde erst ein Jahrhundert später errichtet.

In den folgenden 500 Jahren wuchs der Turm auf eine Höhe von 36 auf über 70 Meter. Er ist heute ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Augsburg.2

Augsburger Rathaus mit Perlachturm (links).

 

 

Altes Rathaus in München

Die Geschichte des Bauwerks geht zurück bis ins 14. Jahrhundert. Damals bildete das erste Rathausgebäude zusammen mit dem Talburgtor eine östliche Begrenzung des zentralen Platzes der Stadt. Im 15. Jahrhundert errichtete der Baumeister des Frauendoms einen spätgotischen Neubau, in dem ein Festsaal und ein Gefängnis untergebracht waren. Das Tonnengewölbe gilt als einzigartige Meisterleistung dieser Zeit in München. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde das Alte Rathaus immer wieder umgestaltet. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Rathaus zwischen 1952 und 1972 wiederaufgebaut.3

Muenchen Altes Rathaus Marienplatz

 

Linkes Bild: Altes Rathaus vom Marienplatz in Richtung Tal (Zwischen 1890 und 1905).

Bild unten: Das Alte Rathaus heute.

Altes Rathaus Muenchen heute

 

Theatinerkirche in München

Theatinerkirche Odeonsplatz MuenchenAls Dank für die Geburt des Erbprinzen wurde im 17. Jahrhundert die Münchener Theatinerkirche vom Bologneser Architekt Agostino Barelli als Stifts- und Hofkirche errichtet. Vorbild war die römische Kirche Sant’Andrea della Valle, was besonders an der Tambourkuppel zu erkennen ist. Die eindrucksvolle Fassade im Rokoko Stil wurde etwa 100 Jahre später von François de Cuvilliés dem Jüngeren vollendet.4

Die Theatinerkirche dient dem bayerischen Herrscherhaus Wittelsbach als Grablege.

 

Die Theatinerkirche am Odeonsplatz.

 

GGlyptothek Koenigsplatz Muenchenlyptothek in München

Die Glyptothek am Königsplatz in München wurde von Leo von Klenze nach Entwürfen von Karl von Fischer zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie gilt als eines der bedeutendsten klassizistischen Bauwerke und diente von Anfang an der Ausstellung von griechischen und römischen Skulpturen des bayerischen Staates. Das vierflüglige Bauwerk liegt hinter einer Vorhalle mit 12 ionischen Säulen. Im zweiten Weltkrieg wurde der Bau zerstört, konnte aber nach einer längeren Wiederaufbauphase 1972 erneut eröffnet werden.5

Die Glyptothek am Königsplatz.

 

 

BMW-Vierzylinder in München

BMW-Zentrale-Museum-Welt Muenchen

Die neue Firmenzentrale der Bayerischen Motorenwerke Aktiengesellschaft wurde 1973 nach Plänen von Karl Schwanzer erbaut. Die neuartige Bauweise des 99 m hohen Gebäudes mit einem zentralen Schacht, an dem die vier Zylinder angebracht sind, bietet neue Möglichkeiten der Arbeitsplatzgestaltung.6

BMW-Vierzylinder mit BMW-Museum.

 

 

 

 

Entwicklung der Bautechnik

 

100 bis 500 n. Chr. Römische Zeit 7

In der Großstadt Rom wird in dieser Zeit die Aurelianische Mauer errichtet. Jenseits der Alpen, in Trier, entsteht die Porta Nigra. Vitruv schreibt seine "Zehn Bücher über Architektur" und formuliert darin Festigkeit, Schönheit und Nützlichkeit als Anforderung an die Architektur.

Aurelianische-Mauer-Rom-Porta-San-Sebastiano     Porta-Nigra-Trier

Das linke Bild zeigt ein Stadttor der Aurelianischen Mauer, die Porta San Sebastiano. Auf dem rechten Bild ist die Porta Nigra in Trier zu sehen.

 

400 bis 600 Frühmittelalter

Es kommt zu einem Verfall der Technik. Es sind noch Reste der römischen Bautechnik vorhanden, die sich mit dem traditionsgebundenem Holzbau vermischt. Die Klöster entwickeln sich zu Bauschulen, die monumentale Bautätigkeit konzentriert sich auf den Kirchenbau.8

 

600 bis 900 Mittelalter

Karolingische Pfalzkapelle AachenDas Frankenreich entsteht. Karl der Große läßt die Aachener Pfalz errichten. Es entstehen Bauwerke mit zum Teil komlizierten Gewölbesystemen, die sich an Vorbilder in Rom und Ravenna orientieren.9

 

Längsschnitt durch die karolingische Pfalzkapelle in Aachen.

 

 

800 bis 1200 Hochmittelalter

Der romanische Baustil entwickelt sich, Beton und Natursteine werden zum Bau verwendet. Betonmaschinen und erste Kräne kommen zum Einsatz.10 Zu dieser Zeit war die Bautechnik noch Sache der Handwerker, die ihr Wissen, welches der Erfahrung entstammte, hauptsächlich mündlich an die Nachfolger weitergaben. Die "sieben freien Künste", das aus der Antike stammende Bildungsystem im Mittelalter, enthielt noch keinen Bezug zur Bautechnik. Folglich beschäftigten sich die Gelehrten nicht mit dem Bauwesen.11

Burg Gruenwald MuenchenSt. Peter Kirche Straubing

Burg Grünwald bei München (links) und die romanische Kirche St. Peter in Straubing (rechts).

 

1150 bis 1500 Gotik

Die Bautechnik entwickelt sich weiter, es werden immer größere Kräne eingesetzt. Natursteinmauern ersetzen geschalte Betonmauern.12

Dom Regensburg

Der Dom in Regensburg, Jakob Alt, 19. Jahrhundert.

 

1490 bis 1630 Renaissance

Immer mehr Gelehrte, wie Nikolaus von Cues und Francis Bacon, beschäftigen sich mit bautechnischen Fragen und handwerklichen Methoden. Die Natur und damit auch die Kenntnisse der Handwerker, wird zunehmend durch eine experimentorientierte Herangehensweise entschlüsselt. Bacon verfasst ein umfassendes Werk, das sich u.a. mit der Steinmetztechnik, der Herstellung von Ziegeln, Mörtel und Glas beschäftigt. Verschiedene naturwissenschaftliche Arbeiten, wie Galileo Galileis Studien zu materialspezifischen Grenzen der Belastbarkeit von verschiedenen Holzarten entstehen und beeinflussen die Bautechnik.13

Alte Muenze Muenchen

Die Alte Münze in München.

 

1620 bis 1740 Barock und Rokoko

Die Bautechnik wird durch den Einfluss von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zunehmend verfeinert. Neues bautechnisches Wissen verbreitet sich schnell und ist nicht mehr bestimmten Gruppen vorbehalten. Es entstehen Akademien als Orte der Diskussion über Fragestellungen der Bautechnik. Im 17. Jahrhundert wird die Wissenschaft der Bautechnik institutionalisiert, indem Statik und Materialwissenschaft gelehrt werden.14

Klosterkirche Andechs Landsberg

Klosterkirche Andechs bei Landsberg am Lech (rechts).

 

 

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Quellen:

1 Vgl. Erwin Sailer, Die Immobilienwirtschaft Deutschlands im Wandel, Festschrift, Freiburg 2005

2 Vgl. Holger Hühn et al., contentplus city guide Augsburg, Berlin 2012

3 Vgl. Neues und Altes Münchner Rathaus, Infobroschüre der Landeshauptstadt München

4 Vgl. Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.), Bayern mitten in Europa - Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, München 2005

5 Vgl. Baedekers Allianz Reiseführer München, Stuttgart 1988

6 Vgl. Baedekers Allianz Reiseführer München, ebd.

7 Übersicht Entwicklung der Bautechnik : Vgl. Fritz Scheidegger, Aus der Geschichte der Bautechnik, Berlin 1994

8 Vgl. Fritz Scheidegger, ebd.

9 Vgl. Gerhard Müller (hrsg.), Theologische Realenzyklopädie, Berlin 1998

10 Vgl. Fritz Scheidegger, ebd.

11 Vgl. Anne Goebel, Zeitschriftenaufsatz aus "Max Planck Forschung", 2/2005

12 Vgl. Fritz Scheidegger, ebd.

13 Vgl. Anne Goebel, ebd.

14 Vgl. Anne Goebel, ebd.